So fütterst du Hund & Katze sicher und ausgewogen
„Darf er das fressen?“ – diese Frage stellt sich fast jeder Tierhalter mehrmals am Tag. 🐶🐱
Gesunde Ernährung ist einer der wichtigsten Bausteine für ein langes, fitttes Tierleben – aber nicht jedes Lebensmittel, das für uns Menschen unbedenklich ist, ist auch für Hund oder Katze geeignet.
In diesem Beitrag bekommst du einen Überblick, was dein Haustier fressen darf, was tabu ist und wie du Leckerlis sinnvoll einsetzt.
1. Die Basis: Hochwertiges Hauptfutter
Der Großteil der Ernährung sollte aus einem vollwertigen Alleinfuttermittel bestehen – also einem Futter, das alle wichtigen Nährstoffe enthält.
Worauf du achten kannst:
- Klar erkennbare tierische Proteinquelle (z. B. „Huhn“, „Rind“)
- Möglichst wenige Füllstoffe wie Zucker, Karamell, übermäßig Getreide
- Das Futter ist auf Lebensphase & Tierart abgestimmt
- Welpen-/Kittenfutter
- Adult
- Senior
- ggf. Diätfutter bei Krankheiten (nur in Absprache mit dem Tierarzt)
💡 Faustregel: Lieber ein gutes Futter, das dein Tier gut verträgt, als ständig neue Sorten auszuprobieren.
2. Was Hunde und Katzen in Maßen fressen dürfen
Neben dem normalen Futter sind einige Lebensmittel aus der Küche in kleinen Mengen okay – vorausgesetzt, dein Tier verträgt sie und hat keine Vorerkrankungen.
Für viele Hunde & manche Katzen geeignet (immer pur, ungewürzt):
- Gekochtes, fettarmes Fleisch (Huhn, Pute, Rind – ohne Knochen & Haut)
- Kleine Mengen gekochtes Gemüse wie Karotte, Kürbis, Zucchini, Pastinake
- Etwas Naturjoghurt oder Hüttenkäse (wenn gut vertragen, laktosearm)
- Kleine Stückchen Apfel oder Birne (ohne Kerne) für Hunde
- Ab und zu etwas gekochter Reis oder Kartoffel als Schonkost-Bestandteil
❗ Immer langsam testen: Neue Lebensmittel in Mini-Mengen geben und schauen, ob Magen-Darm oder Haut reagieren.
3. Tabu-Liste: Diese Lebensmittel sind gefährlich
Einige Nahrungsmittel können für Hunde und Katzen ernsthaft giftig oder schädlich sein – teilweise schon in kleinen Mengen.
Absolutes No-Go u. a.:
- Schokolade & Kakao
- Trauben & Rosinen
- Zwiebeln, Knoblauch, Lauch
- Xylit (Birkenzucker) in Kaugummis, Süßigkeiten, Backwaren
- Alkohol, Kaffee, Energy Drinks
- Stark gewürzte, frittierte oder gesalzene Speisen
- Gekochte Knochen (Splittergefahr!)
- Roher Teig mit Hefe
- Bestimmte Pflanzen (z. B. Lilien für Katzen)
👉 Wenn dein Tier etwas Verdächtiges gefressen hat: Sofort Tierarzt/Tierklinik kontaktieren und genau sagen, was und wieviel es war.
4. Leckerlis – wie viel ist noch okay?
Leckerlis sind wichtig für Training und Bindung, aber sie sollten:
- max. 10 % der täglichen Gesamtmenge ausmachen
- in die Tagesration eingerechnet werden
- möglichst proteinreich und zuckerarm sein
Tipps:
- Lieber kleine Stückchen geben – der Hund freut sich über 5 Mini-Leckerli mehr als über 1 großen Brocken.
- Katzen mögen oft sehr kleine, weiche Snacks oder winzige Stücke gekochtes Fleisch.
- Kauartikel bei Hunden immer an Größe, Zahnzustand und Verdauung anpassen.
5. „Vom Tisch mitessen“ – sinnvoll oder schädlich?
Ab und zu ein Stückchen gekochtes, ungewürztes Fleisch ist okay. Problematisch wird es, wenn:
- dein Haustier ständig Reste bekommt
- viel Fett, Salz, Würze im Spiel ist
- die Hauptfuttermenge nicht reduziert wird → Übergewicht
Besser:
- Wenn du teilen möchtest, gleich beim Kochen etwas ungesalzenes Fleisch oder Gemüse zur Seite legen.
- Keine Essensreste mit Soßen, Gewürzen oder Bratfett.
6. Futterwechsel – so machst du es schonend
Wechselst du das Futter zu schnell, kann das zu Durchfall, Erbrechen oder Verweigerung führen.
So geht’s sanfter:
- Tag 1–3: 75 % altes, 25 % neues Futter
- Tag 4–6: 50 % / 50 %
- Tag 7–9: 25 % alt, 75 % neu
- Ab Tag 10: 100 % neues Futter
Reagiert dein Tier empfindlich, streck die Umstellung noch weiter über 2–3 Wochen.
7. Wasser – das wichtigste „Lebensmittel“
Klingt banal, ist aber entscheidend:
- Frisches Wasser muss immer verfügbar sein.
- Schüsseln täglich reinigen, nicht nur nachfüllen.
- Manche Katzen trinken lieber aus Brunnen oder hohen Gefäßen.
Bei Hunden & Katzen kann stark gesteigerter Durst ein Zeichen für Krankheit sein (z. B. Diabetes, Nierenerkrankung) → Tierarzt.
8. Spezielle Bedürfnisse: Welpen, Senioren & kranke Tiere
Je nach Lebensphase gelten besondere Regeln:
- Welpen/Kitten: brauchen energiereiches, speziell abgestimmtes Futter; keine Crash-Diäten, keine „Selbstkoch-Experimente“ ohne Plan.
- Senioren: oft weniger Kalorien, aber gute Proteine; Nieren, Herz & Gelenke im Blick behalten.
- Kranke Tiere: Nieren-, Leber-, Herz- oder Allergiepatienten brauchen oft speziell abgestimmtes Diätfutter – immer nach tierärztlicher Empfehlung.
9. Warnsignale – wann du zum Tierarzt solltest
Ernährung und Gesundheit hängen direkt zusammen.
Zum Tierarzt solltest du u. a., wenn:
- dein Tier plötzlich gar nicht mehr frisst
- es wiederholt erbricht oder Durchfall hat
- starker Gewichtsverlust oder -zunahme auftritt
- Fell stumpf wird, Juckreiz oder Hautprobleme dazu kommen
Online-Ratgeber können unterstützen – ersetzen aber keine Diagnose.
Fazit: Bewusst füttern statt „wird schon passen“
Gesunde Ernährung heißt nicht, alles perfekt zu machen, sondern bewusst zu entscheiden:
- gutes Basisfutter
- wenige, ausgewählte Extras
- klare Tabus
- im Zweifel lieber einmal mehr nachfragen (Tierarzt), als riskieren
Dein Haustier ist auf dich angewiesen – und du kannst mit jeder Futterentscheidung dazu beitragen, dass es sich lange fit, aktiv und wohl in seinem Körper fühlt. 🧡